242-20103 Märchen aus Afrika

Märchenabend

In afrikanischen Gesellschaften wurden die wechselseitigen Beziehungen - Gebote wie Verbote - ausschließlich durch mündliche Absprachen geregelt. So nahm die Sprache einen besonders hohen Stellenwert ein. Das Gedächtnis der Menschen entwickelte sich stärker als anderswo, und ihre Bindung an ein einmal gegebenes Wort war verpflichtend.
"Wer sein Wort verdirbt, verdirbt sich selbst", sagt deshalb ein afrikanisches Sprichwort. In der Sprache sah der Afrikaner ein göttliches Geschenk, das ihn in allen Lebensbereichen verpflichtete. So galt auch die mündliche Überlieferung als die große Schule des Lebens, und das Erzählen von Geschichten war keine reine Unterhaltung, sondern wollte zusätzlich belehrende Botschaften übermitteln.
Die afrikanischen Märchen sind zudem oft im Mythos, der Glaubenswelt des Afrikaners, angesiedelt und spiegeln seine enge Bindung an uralte religiöse Vorstellungen wieder.
Davon wird in Gunver Brauns Erzählabend berichtet.